Hospiz in Frechen ist zu den gewohnten Zeiten wieder geöffnet, natürlich unter Einhaltung der bekannten hygienischen Maßnahmen.
Die Auswirkungen der Ausnahmesituation, die uns ja noch eine Zeit begleiten wird, sind jetzt schon spürbar und betreffen besonders Menschen, die in Krankheit, Trauer und Demenz sind und deren Angehörige.
Die Koordinatorinnen, Beate Krieger-Spohr und Carmen Schröder-Meißner bieten -im Büro oder telefonisch- Unterstützung und Hilfestellung an.
Es gibt auch das Angebot der Vorausplanung der gesundheitlichen Situation (Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht), auch im Fall einer Covid 19 Erkrankung.
Zum 10 jährigen Bestehen von „Cafe
Zeit“ vom Hospiz in Frechen gab es am
13. 12. 2019 die Theaterpremiere „ Findet mich das Glück?“
im Haus am Bahndamm, der Heimat des Harlekin Theaters.
Initiiert wurde das Projekt vor acht
Monaten von der Leiterin des Café Zeit, Frau Carmen Schröder-Meißner. Sie
gewann drei erfahrene Theaterleute, die schon Erfahrungen mit Menschen mit
Demenz auf der Bühne hatten, in das Projekt einzusteigen: den Regisseur Anas
Ouriaghli, seiner Assistentin Jennifer Kalthoff und der Dramaturgin Barbara
Wachendorff – das Projekt Theater mit Menschen mit Demenz begleitet von den
ehrenamtlichen Mitarbeitern vom Café Zeit und den Theater Profis.
Ein halbes Jahr wurde jeden Dienstag
von 14 bis 17 Uhr geübt, geprobt, gespielt, gelernt und improvisiert. Die
Skepsis bei allen – auch beim Hospiz Vorstand schwand bald und so konnten auch
etliche Sponsoren für das recht aufwendige Projekt gewonnen werden.
Nun zur Premiere des Stückes, das in
einem Hotel spielt und in dem 12 Szenen vorgestellt wurden. Die ganze Truppe
von 21 Frauen und Männern spielte die einzelnen Szenen in dichter Reihenfolge.
In allen Szenen gab es direkte biographische Anknüpfungen zum Leben der
Darsteller – dies entspricht dem Konzept des „biographischen Theaters“ der
Bühnenprofis.
Die schauspielerische Performanz aller
Darsteller – der Menschen mit Demenz als auch der ehrenamtlichen Mitarbeiter –
war sehr eindrucksvoll,, lebendig, witzig, oft mit kleinen Variationen und
Improvisationen des ursprünglichen Textes. Das war sehr unterhaltsam und man
wurde förmlich in die kleinen Geschichten u.a. um einen Koffer, einen Hund und
gefundene Gedichte, hineingezogen.
Originelle Bühnen- und
Garderobenausstattung, kleine Musikeinlagen taten das ihre zu dieser sehr
gelungenen Aufführung.
Man spürte die Lust der Darsteller und
Darstellerinnen am Spielen und die fast mühelos wirkende
Kooperation zwischen den handelnden Figuren und auch dem unauffällig, aber
gut funktionierenden Ablauf der back stage Organisation trugen zur
unterhaltsamen und spannenden Atmosphäre
sehr bei – man fühlte die vorzügliche Teamarbeit der ganzen Truppe.
Kommentare der Mitarbeiter über ihre
Erfahrungen beim Projekt und in den letzten 10 Jahren sowie eine
Gesangsdarbietung mit einem bewegenden selbst komponiert und gedichteten Lied,
begleitet vom Akkordeon und der Gitarre bildeten den Abschluss eines sehr
ereignisreichen, originellen und auch gekonnten Theaterabends.
Begeisterter und anhaltender Applaus des mit über 100 Menschen vollen Hauses dankte allen Mitarbeitern und den Gästen vom Café Zeit für ihre stetige und engagierte Mitarbeit – das Projekt „das Vergessen des Vergessens“ war ein fulminanter Erfolg. Ein schöner Beifall war auch die laute Frage eines Zuschauers, „wer waren denn nun die Menschen mit Demenz ?“
Frau Bürgermeisterin Susanne Stupp
ließ es sich nicht nehmen beim anschließenden Umtrunk mit Buffet, die Rolle der
Thekenchefin zu übernehmen.