Erfahrungsberichte Sterbebegleitung

Wilfried Robens

Wilfried Robens
„Was bewegte mich zur Mitarbeit bei der ambulanten Hospizarbeit?
Für mich rückte das Berufsende näher. Bis dahin hatte der Beruf über Jahrzehnte vielfach den Tagesablauf bestimmt und gab mir die Verantwortung für wechselnde Aufgaben und Menschen. Neben den vielen positiven Erlebnissen haben mich die schweren Erkrankungen und der frühe Tod zweier gleichaltriger KollegInnen geprägt. Zunächst waren es vertrauliche, dann vertraute Gespräche und später eine bleibende Nähe.
Meine neu gewonnene Freizeit und das Interesse an Menschen in einer besonderen Lebenssituation führten mich zum ambulanten Hospiz in Frechen. Ein intensives und persönliches Gespräch mit der Hospiz-Koordinatorin und die inzwischen wahrgenommenen Qualifizierungsseminare geben mir die Sicherheit, meine eigenen Grenzen zu erkennen und mich in die Begleitung von Menschen einzubringen.“

 

Hildegard Schmidt

Hildegard Schmidt
„Hospizliche Begleitung bedeutet für mich, Menschen in schwierigen, oft lebensbedrohlichen Situationen zur Seite zu stehen und für sie in der Zeit der Krankheit und auch der Trauer da zu sein. Dabei bin ich durch das Vertrauen, was mir entgegen gebracht wird, reich beschenkt. Hospiz heißt für mich ein Geben und Geschenkt-Bekommen.
Ich erlebe das Ehrenamt als großen Gewinn für mein Leben und habe durch die vielen unterschiedlichen Begegnungen gelernt, das Leben als ein großes Geschenk wertzuschätzen.“

 

Gabi Schützler

Gabi Schützler
„Im Laufe meines Lebens bin ich mit den Themen „Tod, Sterben und Trauer“ konfrontiert worden und habe festgestellt, dass dies in unserer Kultur leider kein so normales Thema ist – immer noch nicht!
Mein persönliches Interesse ist es, durch die Arbeit im ambulanten Hospizdienst zu einem menschlichen und würdevollen Abschied aus diesem irdischen Leben beizutragen. Den Wunsch, zu Hause im Kreise seiner Lieben sterben zu können, haben sicher sehr viele Menschen. Dies möchte ich unterstützen und möglich machen.
Gerne verschenke ich meine Zeit und mein Herz – bekomme ich doch so viel zurück. Ich lerne viel für mein eigenes Leben und finde es heute sehr normal, mich über eine Geburt zu freuen und einen anderen Menschen auf dem Weg in den Tod zu begleiten.
Als ehrenamtliche Mitarbeiterin des Hospizdienstes fühle ich mich sehr gut betreut. Die monatliche Supervision und eine gute Ausbildung geben mir eine große Sicherheit für diese sensible, sehr berührende und wichtige Aufgabe.“

 

Roswitha Frost
Roswitha Frost

Roswitha Frost
„Bei meiner jahrzehntelangen Arbeit als Lehrerin bewegte  mich immer die Frage: Wie begleite ich Menschen ins Leben hinein?
Auf diesem Weg begegnete ich immer wieder – und auch schon sehr früh – dem Sterben und dem Tod. Je älter ich wurde, desto häufiger fragte ich mich, wie ich selber mit diesem Thema, aber auch mit diesem Erleben umgehe.
Als ich einige Zeit  nach meiner Pensionierung von Köln nach Frechen zog, kam ich sehr schnell mit der Hospizbewegung in Berührung. Durch die Sterbebegleitung zweier meiner Geschwister war ich offen und sensibilisiert für diesen Lebensbereich. Nach intensiven Gesprächen mit den Koordinatorinnen des Frechener Hospizbüros begann ich voller Erwartung und Interesse mit der Ausbildung zur ehrenamtlichen Mitarbeiterin. Die Befähigungsseminare waren eine große Bereicherung nicht nur im Hinblick auf den Umgang mit Sterbenden und deren Angehörigen, sondern auch zum Bewusstwerden meines eigenen Erlebens von Trauer und Verlust. In den Begleitungen begegne ich Menschen in schwierigen Lebenssituationen, die meine ganze Aufmerksamkeit, mein Einfühlungsvermögen und meinen Respekt fordern.
Ist es mir gelungen einen guten Kontakt zu den Betroffenen herzustellen, so ist es ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Oft ist dann schon ein kleines Lächeln eines Schwerkranken eine große Belohnung. Es gibt mir die Bestätigung und Motivation, es als meine Aufgabe anzusehen, Menschen in diesem besonders schweren Lebensabschnitt mit Wertschätzung und Mitgefühl zu begleiten.“